Nacktschnecken …der Nimmersatt wird niemals satt – nicht mal, wenn er alles gefressen hat…

Natürlich Leben

Die Nacktschnecken haben mittlerweile ein Vernichtungspotential erreicht, das jederzeit eine Nahrungsmittelknappheit auslösen kann.

Ich frage mich oft, ob nicht die Nacktschnecken ein Spiegel unseres Umgangs mit der Natur und des ungebremst immer weiter und weiter expandierenden Wirtschaftswachstums sind?

Irgendwie ist das wie beim Zauberlehrling: „… und die Geister die ich rief…“

Wie kann man nun mit ihnen umgehen? Krieg gegen sie zu führen ist vollkommen zwecklos.

Einem Nimmersatt muss man klare Grenzen setzen, nicht nur im Garten, sondern auch im richtigen Leben!

Einfach gewähren lassen, ist keine Lösung, denn das raubt uns alle Früchte unserer Arbeit.

Wird ein Garten möglichst naturnah betrieben, muss man sich auf die Lebensgewohnheiten der Nacktschnecken einstellen um zu erkennen, wie man mit ihnen umgehen kann.

Unter permakulturellen Gesichtspunkten geht man davon aus, dass alles auch zum Vorteil genutzt werden kann.

Ich habe sehr lange gebraucht, um eine Strategie für die Koexistenz zwischen mir und den kleinen Schleimern zu finden.

Nach vielen Testreihen habe ich eine 3-teilige Methode entwickelt, mit der den Schnecken bis zu einem gewissen Grad Einhalt geboten werden kann.

Punkt 1: Schranken aufstellen. Meine Schranken gegen den Schneckenfraß bestehen aus Kupfer.

Kupfer ist ein Metall, das die Schnecken meiden wie der Teufel das Weihwasser. Aber es gibt auch Schnecken, die selbst diese Barriere überwinden können.

Ein mindestens 90%iger Schutz ist jedoch gegeben.

Manche schrecken wirklich vor nichts zurück. Das ist dann so, als ob der Teufel mit der Bibel in der Hand vor der Tür steht und sich Einlass verschafft.

Zum Schutze der Pflanzen umgebe ich die jungen Pflänzchen oder das Saatgut mit Kupferringen, die jedoch eine gewisse Mindestgröße aufweisen müssen, um wirksam zu sein.

Für eine Milpa als Minibeet habe ich extra große Kupferring angefertigt, die ich auch zur Baumscheibenbepflanzung verwende.

Die Gefahr für die Pflanzen in den Kupferringen beginnt erst, wenn Blätter über den Kupferring hinauswachsen und so den Boden berühren oder wenn das Beikraut eine Brücke für die Schnecken bildet.

Punkt 2: Ein Nimmersatt mag sich gerne gut betten und liebt luxuriöse Hotels.

Für eine Schnecke ist ein altes Holzbrett, das immer auf der gleichen Stelle liegt, ein wahrer Luxustempel.

Feucht, dunkel und vor den Fressfeinden geschützt, mögen sie es am liebsten.

Dort verkriechen sie sich und kleben an den Holzbrettern. Von dort können Sie die Nacktschnecken mit dem Holzbrett einfach wegnehmen.

Deshalb wird das Brett mit den anhaftenden Nacktschnecken einfach den Hühnern vorgelegt. Für unsere Hühner hat der Begriff „Brotzeitbrett“ somit eine ganz neue Bedeutung erlangt.

Mit der Verfütterung der Nacktschnecken an die Hühner verwirklichen Sie einen wesentlichen Punkt der Permakultur. Nichts ist ungenutzt und nichts wird verschwendet. Aus dem Nachteil kann so auch ein Vorteil werden.

Sehen Sie, mit den Grundsätzen der Permakultur kann aus jedem Nimmersatt eine wertvolle Funktion hervorgezaubert werden. Das ist sicherlich nicht nur auf den Garten beschränkt.

Punkt 3: Man wird jedoch immer wieder Schnecken absammeln und von den Pflanzen entfernen müssen, denn einige wenige Nacktschnecken finden Wege um zu unseren Lieblingspflanzen zu gelangen.

Das ist fast wie im richtigen Leben – jeder Nimmersatt findet einen Weg um seine Gier zu befriedigen und damit den Menschen zu schaden.

Doch mit den drei Schritten

  • Schranken aufstellen
  • als Futter nutzen
  • von den Pflanzen entfernen (Absammeln)

kann man mit den Schnecken leben.

Der erste Punkt, geeignete Schranken zu finden, war bei der Nacktschnecke der schwierigste Part. So ist es auch bei den nimmersatten Menschen, denn sie werden immer einen Weg suchen um die Schranken zu umgehen.

Hier geht´s zu den Kupferringen in meinem Shop.

Viele Grüße und hoffentlich ein schneckenfreies Gemüsebeet.

Hans Söhl

PS: In diesem extremen Schneckenjahr ist der gut beraten, der Schneckenenten sein Eigen nennt.

Watschl watschl – schnapp schnapp – weg ist er, der Nimmersatt…….

Fast wie beim Corona – Maskendeal… 🙂

PPS: Haben Sie einen Geheimtipp, um mit den Schnecken leben zu können? Schreiben Sie einen Kommentar.

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