1. Turbo – Tool der Natur

Natürlich Leben
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Dieses Tool bringt jeden Boden auf Vordermann – oder warum minimal ideal ist…..

+400% Ertragt mit Naturkraft!

In Nepal haben die Menschen genau das geschafft, sie haben Ihre Ernte bis zu 400% gesteigert ohne synthetischen Dünger zu verwenden. (1) Oder vielleicht auch nur, weil sie keinen synthetischen Dünger verwendet haben.

Durch die Entwicklungshilfe von Hans-Peter Schmidt in Nepal haben die Menschen dort gelernt, wie Pflanzenkohle optimal angewendet wird.

Und wie haben sie das gemacht? Sie haben einfach Holzkohle mit Kuh – Urin veredelt und mit Kompost gemischt. Diese Mischung wurde zur Unterfußdüngung verwendet. Das war´s! So einfach, kann das wirklich sein?

Ja es kann, denn die Mikrobiologie stellt in der Holzkohle beste Lebensbedingungen für die Pflanzenwurzel her. Im Urin sind über 4000 Stoffe enthalten, die das Pflanzenwachstum stimulieren können. Die Pflanzen wissen mit diesen Stoffen umzugehen. Die Zusammenhänge zwischen der Holzkohle, dem Bodenleben und den Signalstoffen, die Pflanzen über die Wurzeln ausscheiden, werden wir so schnell nicht verstehen können. Evtl. sind wir mit unserem begrenzten menschlichen Verstand gar nicht in der Lage, die unbegrenzten Zusammenhänge zwischen den Gesetzen des Bodens und der Pflanzen begreifen zu können.

Was wir in der Praxis beobachten können, ist aber folgender Punkt:

Regelmäßige Zufuhr von voll mit Nährstoffen angereicherter (veredelter) Holzkohle erhöht die Fruchtbarkeit der Garten- und Ackerböden nachhaltig.

Um eine schnelle Wirkung zu erreichen, mischen Sie einfach urinveredelte Holzkohle im Verhältnis 1:1 mit Kompost. Diese Mischung wird so eingestellt, bis eine breiartige Konsistenz entsteht. Nun heben Sie ein Pflanzloch,am besten mit dem Terra Preta Pflanzlochstecher aus und geben die Mischung in das Pflanzloch.

Die Aufwandsmenge beträgt ca. 1-2Liter /m², egal ob Sie einzelne Pflanzlöcher machen oder in Reihen aussäen.

Auf die Holzkohle – Kompostmischung im Pflanzloch kommt eine ca. 3 bis 5 cm dicke Schicht aus Gartenerde. Es ist entscheidend, dass die Wurzeln des Pflänzchens oder das Saatgut nicht auf der Holzkohle – Kompostmischung aufliegen!

In einem früheren Newsletter habe ich die Veredelung von Pflanzenkohle mit Hühnerkacke beschrieben. Mit der Methode „Unterfußdüngung“ findet dieser Dünger auf Basis von Hühnerkot seine ideale Anwendungsform.

Durch den Abstand des Saatguts zum Düngerdepot werden die Pflanzen zu größerer Wurzeltiefe animiert. Es entsteht insgesamt ein größerer Wurzelraum, damit einhergehend eine bessere Versorgung der Pflanze mit Nährstoffen und mit Wasser.

Möchten Sie Saatgut ausbringen, können Sie eine Rille ziehen und in dieser Rille den Unerfußdünger ablegen.

Technische Anwendung bei den Profi – Landwirten

Zum Säen im Gemüsegarten wird dabei ein Graben gezogen und die hoch angereicherte Holzkohle in die Vertiefungen gegeben. Nach dem Einebnen kann genau auf die Düngerreihen gesät werden.

Mit dieser Technik wird ein definierter Abstand zwischen Saatgut und Unterfußdüngung eingehalten. Das Saatgut berührt den Pflanzenkohledünger nicht. Die Pflanzenwurzeln wachsen auch hier in das Nährstoffdepot der Pflanzenkohle hinein.

Geheim: Das ist mein neustes Werkzeug der Arbeitsersparnis, das ich nach einem alten Vorbild konstruiert habe. Das ist ein OGH – Traktor (Ochs – Geht – Hinten Traktor!) Dieses Gerät kommt in Kürze in meinen Shop!

Das Grabenziehen mache ich mit diesem Gerät.

Damit bereite ich die Saatstreifen für die Milpa (Mischkultur aus Mais + Bohnen und einer Großblattpflanze) vor. Wie das genau geht, schreibe ich Ihnen im nächsten Newsletter.

Sehr gute Erfahrungen zur Herstellung einer Unterfußdüngung habe ich auch mit der Wurmkompostierung gemacht. Mit der Beimischung von ca. 10% Pflanzenkohle zum Futter der Kompostwürmer erreicht man ein passendes Mischungsverhältnis im fertigen Wurmkompost.

Die Düngermenge liegt bei ca. 200 g Pflanzenkohle-Wurmkompost je m2 Beetfläche. Das entspricht etwa 0,35 l Volumen. Für 4 Paprikapflanzen je m2 werden ca. 4 gehäufte Esslöffel pro Pflanze in das Pflanzloch gegeben und mit Gartenerde abgedeckt.

Bei der Größenordnung eines landwirtschaftlichen Betriebs ist eine Einschlitztechnik ideal. Ein Brei aus Gülle und Pflanzenkohle oder rieselfähigem Wurmkompost kann dabei unter dem Saatgut deponiert werden. Dieses Verfahren ist viel effektiver als flächig ausgebrachter Dünger. Es werden nur die Kulturpflanzenreihen gedüngt. Nicht wie bei Mineraldüngerstreuer oder Gülleverteiler die ganze Fläche. Die Begleitpflanzen erhalten weniger Nährstoffe und entwickeln sich dadurch nicht so stark, aber die Kulturpflanze ist trotzdem voll versorgt.

Haben die Wurzeln der Kulturpflanzen die Kohleschicht erreicht, geht es los.

Nun haben wir eines gelernt, um höhere Ertäge zu erreichen, muss man nicht zwangsläufig mehr arbeiten oder mehr Geld ausgeben, sondern nur die vorhandenen Gegebenheiten der Natur so optimal wie möglich nutzen.

Ob wir nun 400% an Ertragszuwachs, in Kilogramm gemessen, erreichen oder nicht ist letztendlich nicht entscheidend, was jedoch entscheidend ist, ist was wir ernten. Inhaltsstoffe in großer Vielzahl und in ausreichender Menge ist das, was den wirklichen Mehrwert ausmacht und unsere Nahrungsmittel zu echten Lebensmittel werden lässt. Darauf kommt es an.

Mich fasziniert es immer wieder, welche Möglichkeiten uns die Kräfte der Natur schenken und wie weit wir uns davon mit modernster Technik bereits entfernt haben. Für mich gilt deshalb der Grundsatz:

Lerne das Prinzip von den Ärmsten

– nutze für die Anwendung alle Dir zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten!

PS: Mich interessiert, mit welcher Methode Sie bisher ihre besten Ergebnisse erzielt haben. Schreiben Sie das unten in den Kommentar!

Quellen:

(1) http://www.ithaka-journal.net/wurzelapplikation

Danke für diese Abhandlung, ich experimentiere mit einem komposturinal, in dem Kaffeesatz, Holzhäcksel, Holzkohle und Zwiebel/Knoblauchschalen, teereste… Mit Urin übergossen werden. Unten tropft dann eine schwarze, etwas dickflüssige Flüssigkeit raus. Der Feststoff kommt auf den Kompost, der Flüssigdünger zum fermentierten in Flaschen, Kanister und Fässer. Nach der wilden Fermentation wird er verdünnt an Bäume und starkzehrer im Wachstum gegossen. Meine Fragestellung zur Entwicklung war wie ich Urin, Holz und Holzkohle in meinen Kompost einbringe. Der Kaffesatz ist auch Hartholz und bindet Gerüche. Riecht etwas wie bokashi, nur tierischer;-)

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