….da kommt keiner durch – nur einer…

Natürlich Leben
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Der Boden ist schwer und verdichtet, die Wurzeln der Rüben krümmen sich vor Anstrengung. Die Tomaten sind zur Oberflächlichkeit verdammt.

Durch hohe Verdichtung des schweren Lehmbodens, eine Folge der immer schwerer werdenden Maschinen und einer jahrzehntelangen Verwendung von Agrochemikalien, wird das Tiefenwachstum der Wurzeln verhindert.

Nur wenige Pflanzen können solche Verdichtungszonen im Boden aufbrechen.

Die tieferen, feuchten und mineralienreichen Bodenschichten bleiben ihnen deshalb verwehrt. Wenn der Sommer kommt, müssen Sie gießen, gießen, gießen…

Die Fläche meiner Agroforstkultur wurde über 80 Jahre konventionell bewirtschaftet. Die Maschinen wurden in dieser Zeitspanne immer schwerer und schwerer.

Bis 1930 wurde mit von Pferden gezogenen kleinen Geräten der Boden bearbeitet. Danach kamen erstmals kleine Traktoren mit einer Achslast von vielleicht 2 Tonnen zum Einsatz. Die Entwicklung ging weiter, bis dann 2015 schon mal 18 Tonnen je Achse auf den Boden drückten.

Ab 2016 haben wir diese Fläche übernommen und damit begonnen, den Boden wieder aufzubauen.

Die Erträge waren erst mal schlecht bis nicht vorhanden…..

Die ersten Jahre waren schwer, so schwer und hart wie auch der Boden!

Heute jedoch bauen wir dort mit zunehmendem Erfolg Gemüse an.

Der neue Riese schaffte den Durchbruch!

Nach vielen Recherchen, wie man das Problem lösen kann, habe ich mir ein Werkzeug gebaut, und mit den Werkzeugen der Natur kombiniert. Die Effektivität dieser Konstellation ist beeindruckend.

Die Wurzeln von Roggen, Hafer, Wicke, Ölrettich und des Buchweizens sind Pflanzenwerkzeuge, Wurmkompost und Mulch sind Werkzeuge der Bodenbiologie, der Terraflocker, das ist mein Werkzeug.

Pflanzenwurzeln und die Bodenbiologie für sich alleine brauchen fast 10 Jahre, um das Problem der Bodenverdichtung in den Griff zu bekommen. In der Kombination mit einer Doppelgrabegabel bzw. Grelinette schafft man das in 2 Jahren.

Der neue Riese, der Terraflocker – das ist mein Werkzeug!

Uns so hab ich das im letzten Frühling gemacht:

Zur Vorbereitung habe ich eine Woche vor der Bodenlockerung 2 cm Kompost, dem gleich zu Beginn der Kompostierung Pflanzenkohle zugegeben wurde, auf das Beet gebracht.

Die Hühner haben anschließend den Kompost verteilt und auch einiges an Beikraut rausgekratzt.

Am 6.03.2022 bei trockenem sonnigen Wetter und kühlen 4 °C, bei stetem Ostwind, war der ideale Tag, um den neuen Riesen, den Terraflocker auf den Garten loszulassen.

Dazu habe ich mir eine Grelinette in Beetbreite angefertigt, um in einem Durchgang die ganze Beetbreite bearbeiten zu können. Es ist ein Monsterteil und dennoch voll effektiv.

Um ein Gemüsebeet für die Aussaat vorzubereiten, habe ich den Boden mit der Grelinette auf eine Tiefe von 25 cm gelockert und von der Bodenoberfläche in die Tiefe abnehmend belüftet.

Damit jedoch die Oxidation im Boden keine Humusverluste verursacht, habe ich mir tierische Hilfe geholt.

Den Boden von oben wieder zu verschließen, aber nicht zu verdichten, das habe ich den Hühnern überlassen.

Mit etwas GagGagGagGag haben die fleißigen Helferlein auch noch gleich ein bisschen drauf gekackt…..

Auf dem folgenden Bild ist das Bodenprofil zu sehen, das ich vor kurzem rausgestochen habe. So wie der Boden ganz unten in der Probelanze aussieht, schwerer Lehm mit Verdichtungen, hat zu Beginn der Bodenwende auch der Oberboden ausgesehen.

Dieser Boden wurde mindestens 80 Jahre lang konventionell, mit immer schwerer werdendem Gerät bearbeitet.

Jetzt ist der Bodenwandel eingeleitet, mit dem Ziel, eine Terra Preta Nova, eine neue Schwarze Erde zu etablieren.

Die spannendste Beobachtung der letzten Jahre ist es jedoch, die hoch fruchtbare Bodenschicht durch Mulchen und Aktivierung des Bodenlebens wachsen zu sehen.

Der Boden geht auf wie ein Hefeteig, vorausgesetzt, die Zutaten und die Bedingungen passen.

Jetzt ist der sonnige Nachmittag vorbei und alle sind zufrieden und glücklich in der warmen Stube. Die Hühner im Stall auf der Stange und wir im Wohnzimmer auf dem Kanape, wie man in Bayern sagt.

(Terraflocker – Poseidon – Ladylike aus unserem www.soehlmetall-shop.de)

Viele Grüße und eine gute Ernte

Hans Söhl

PS: Die Veränderung beginnt, wenn Du beginnst, Dich zu verändern. Vom Boden über die Pflanzen zu den Menschen.

Lieber Herr Söhl, gerade ist die „Lösung eines Problems“ in meinem Postkorb gelandet. Da musste ich an den schönen Pyro-Bene denken, den ich von Ihrer Firma habe. Wir haben nur einen kleinen Garten, der hat aber auch sehr lehmigen Boden, das war früher auch mal ein Acker. Und wir haben jede Menge Holzschnitt und Gartenabfälle, bei denen ich immer dachte, dass das doch auch anders gehen muss, als in der braunen Tonne zu entsorgen. Seit letztem Jahr verkohlen wir unseren Holzschnitt, damit bestücken wir unseren Küchenbokashi zusammen mit Urgesteinsmehl und EM. Die schöne Erde, die daraus entsteht, nutzen jetzt die kleinen Gemüse und Tomatenpflanzen beim Wachsen. Der Pyrolyseofen funktioniert perfekt. Mit etwas Aufmerksamkeit und Nachlegen kann man mit einem Durchgang gut 7 L Holzkohle herstellen. Sowohl das Verkohlen als auch das Ergebnis machen gute Laune. Vielen Dank und weiter viel Erfolg und gute Laune beim Sichten der Ergebnisse. Herzliche Grüße
Silvia

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